Karawane Cannstatt + Stadioneröffnung 06.08.2011

Endlich ist die Sommerpause rum, und man kann sich wieder mit dem beschäftigen, was wichtig ist. Nämlich was auffem Platz passiert! 🙂 Am 06.08. sollte auf uns VfB-Fans ein großer Tag warten. Endlich geht die Saison wieder mit einem Heimspiel los, und noch dazu wird die neue Kurve eingeweiht. Und was uns später erwarten sollte, machte den Nachmittag zu einem kompletten Traum. Aber der Reihe nach:

Zur bereits traditionellen Karawane Cannstatt lud der VfB-Anhängerverband alle, die den Brustring im Herzen tragen, ein, sich bis 12:15 an der bekannten Cannstatter Aral-Tankstelle einzufinden. Im Vorfeld ging die Unterschriftenaktion „Pro altes VfB-Wappen“ weiter, bei der ich, wie bereits letztes Jahr angekündigt, ohne zu zögern mitmachte. An dieser Stelle ein „Viel Erfolg, Jungs und Mädels!“, da schon alleine das Engagement dieser Anhänger belohnt werden sollte. Um 12:15 Uhr setzte sich der Troß unter einem Applaussturm in Bewegung. Ganz vorne dabei das Commando nebst Schwabensturm, weiter hinten die Gruppe „Suebia Ehingen“, zusammen mit den mehr oder weniger Organisierten. Anfangs ging das Ganze etwas unkoordiniert vor sich, da man weiter hinten einfach nicht verstand, was vorne angestimmt worden war. Und so machte man sich eben seinen eigenen Gesang, mal paßte es, mal nicht. Am Cannstatter Bahnhof jedoch sollte wieder eine einheitliche Stimme dominieren, und es wurden so ziemlich alle Kurvenklassiker zum Besten gegeben. Da es am späteren Nachmittag gegen Schalke ging, wurden auch so einige Pöbeleien und Gesänge gegen die Vereinsfarben unseres Gegners vom Stapel gelassen. Aber damit wurde mit die höchste Lautstärke erzielt. Ohne besondere Vorkommnisse bog man bald in die Mercedesstraße ein, um den Höhepunkt der Karawane zu feiern. Einer der Anstimmer, die mit am Längsten dabei sind, ging die Brücke hoch und stimmte den schönen Gesang „Cannstatter Kurve“ an, worauf der Slogan „1893“ kam, der mit einer großen Hüpfeinlage unterstrichen wurde. Nach dem ebensosehr beliebten „Schwabenjungen“ löste sich der Haufen auf. Die meisten drängten ins Stadion, da sie es nicht mehr aushalten konnten, wieder andere (darunter ich) schlenderten noch so ein wenig auf der Mercedesstraße herum, bevor aufkommender Hunger mit einer Stadionwurst gestillt wurde.

Und bald darauf war es soweit: Es ging ins Stadion! Endlich wieder Cannstatter Kurve, und das mit frisch erworbener Dauerkarte. Irgendwie hatte dieser Moment was Denkwürdiges an sich. Für einen Moment verlor ich sogar unser neues Zuhause aus den Augen. Im Innenraum wurden neben den Stadionzeitschriften weiße T-Shirts mit Brustring verteilt, ganz besonders für diejenigen, die ihr rotes, schwarzes Trikot anziehen mußten oder gar in blauen und lila Hemden und Polos kamen. Freunde, es will Euch keiner diktieren, was ihr anzieht. Aber fürs Stadion könnten wenigstens die Vereinsfarben oder die des ehrwürdigen Königshauses Württemberg aus dem Schrank gezogen werden! Aber nun zur Stadioneröffnung, von der ich, der so eine Art DFL-Präsentation erwartet hatte, angenehm überrascht war. Höhepunkt der Eröffnung war, daß Spieler aus den Meistermannschaften den Platz betraten (ja, sogar 2 von 1952!), gefolgt von Robert Schlienz‘ Witwe. Ein schöner Moment, der Gänsehaut verlieh, als in der Cannstatter Kurve gesungen wurde, und die vorab verteilten Fahnen geschwenkt wurden.  Ansonsten wurde vom „Vorprogramm“ recht viel beibehalten, Christian Pitschmann hat als Stadionsprecher  immer noch das Mikro in der Hand, was einem ein zusätzlich heimeliges Gefühl bescherte. Die Feuersäulen vor der Gegentribüne beim Einlauf der Spieler hätte es in meinen Augen nicht gebraucht, aber das ist Geschmackssache.

Einen hab ich noch: Die sanitären Einrichtungen in der neuen Cannstatter Kurve sind weiß-rot gekachelt, und über den Pissoirs sind Fenster eingelassen, durch die der vom Harndruck geplagte Fan das Geschehen auf dem Platz weiterverfolgen kann. Ich kanns nur wiederholen. Das ist N U R  G E I L !!!